Der justizvollzugspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Frank-Tilo Becher hat die Justizministerin aufgefordert, die Umstände der Flucht eines Häftlings aus der JVA Preungesheim aufzuklären.

„Die Berichterstattung über die Flucht eines Häftlings wirft zahlreiche Fragen auf, die das Ministerium dem Parlament und dem zuständigen Fachausschuss beantworten muss“, forderte Becher am Freitag in Wiesbaden. „Aus unserer Sicht ist zum Beispiel nicht erklärlich, wie der Mann ausweislich der Berichterstattung des Hessischen Rundfunks über einen 5,50 Meter hohen Zaun, der zusätzlich mit zwei Rollen Natodraht gesichert wird, entweichen konnte.“

Zwar habe das Ministerium angegeben, dass der Hofgang durch Beamte gesichert wurde.

„Wie aber ein solch gravierendes Hindernis bei entsprechender Sicherung des Hofgangs durch Beamte überwunden werden konnte, ohne dass der Häftling zurückgehalten werden konnte, erklärt das Ministerium bisher nicht. Wir  als SPD fragen uns an dieser Stelle, ob hier die von der SPD immer wieder bemängelte unzureichende Personaldecke im Strafvollzug eine Rolle gespielt haben kann“, so der SPD-Politiker.